Louise Héritte-Viardot (1841-1918) hat in der Geschichte der Musik andere Spuren hinterlassen als ihre Mutter, Pauline Viardot-García (1821-1910), und ihre Tante, Maria Malibran (1808-1836), die zwei der berühmtesten Sängerinnen des 19ten Jahrhunderts waren. Sie war ebenfalls Sängerin und hatte von ihrer Mutter Unterricht erhalten, aber ihre Karriere als Sängerin wurde von ihrer schwachen Gesundheit beeinträchtigt. Anders als ihre Mutter und Tante widmete sie sich der Komposition mit einer Ausdauer und Disziplin, die die beiden anderen, ungeachtet ihrer großen Begabung, nie zeigten: ihre Werke beschränkten sich auf Vokalmusik mit Klavierbegleitung und ein paar kurze Ausflüge in die Klavier- und Kammermusik von Pauline. Louise dagegen nahm selbstbewusst die Komposition größerer Kammermusikstücke, Sinfonien und Opern in Angriff.
Die drei Klavierquartette, die auf dieser CD zu hören sind, repräsentieren ihre einzigen erhalten gebliebenen Kammermusikwerke. Ein Klaviertrio in c-Moll wurde im April 1877 in Paris uraufgeführt. Es ist vielleicht nie veröffentlicht worden und ging verloren. Wir wissen zudem aus verschiedenen Quellen, dass Louise Héritte-Viardot im Jahr 1909 zusammen mit Hofmeister eine Sonate für Cello und Klavier veröffentlicht hat, ihr Opus 40, aber dieses Werk ist ebenfalls verschollen.
Florence Launay, Übersetzung: Kristine Krüger
Louise Héritte-Viardot (1841–1918)
Klavierquartett A-Dur op. 9  "Im Sommer"
für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
    1    Des Morgens, im Walde. Allegro un poco animato
    2    Fliegen und Schmetterlinge. Presto
    3    Die Schwüle. Lento
    4    Abends unter der Eiche. Vivo-Allegretto
Klavierquartett D-Dur op. 11  "Spanisches Quartett"
für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
    5    I. Paseo. Allegretto
    6    II. Caña. Andantino
    7    III. Serenada. Allegretto con moto
    8    IV. Divertimiento. Allegro giocoso
Klavierquartett d-moll ohne opus
für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
    9    Allegro
    10    Andante
    11    Scherzo. Con moto
    12    Rondo. Allegro con brio
Ensemble Viardot:
Alexander Bartha, Violine
Julia Mai, Viola
Thorsten Encke, Violoncello
Stephan Kiefer, Klavier
Koproduktion mit Radio Bremen
 

 
            
			
			
					
			Empfehlung der Redaktion Klassik.com
			
Interpretation:  

Klangqualität:  

Repertoirewert:  
 
Booklet: 

Dr. Stefan Drees von klassik.com schrieb am 06.01.2008 Folgendes über diese Cd:
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Meisterhafte Klavierquartette
Die Komponistin Louis Héritte-Viardot (1841-1918) hat – wenn auch in der Öffentlichkeit wenig bekannt – der Musikgeschichte tiefe Spuren eingeprägt. Weit stärker als ihre berühmten Verwandten, ihre Mutter Pauline Viardot-Garcia (1821-1910) und ihre Tante Maria Malibran (1808-1836), zwei der berühmtesten Sängerinnen des 19. Jahrhunderts,  hat sie sich mit großer Ausdauer und Disziplin dem Komponieren verschrieben und dabei neben Kammermusikwerken auch die männlich besetzten Domänen von Sinfonie und Oper in Angriff genommen. Bei den drei viersätzigen Klavierquartetten, die auf der vorliegenden CD von Ars Produktion vorgestellt werden, handelt es sich um die einzigen erhaltenen Kammermusikwerke der Komponistin, während andere Stücke, darunter ein weiteres Klavierquartett in c-Moll und eine als op. 40 veröffentlichte Sonate für Violoncello und Klavier ebenso wie viele andere ihrer Komposition, heute als verschollen gelten.
Überraschend sind die Differenzen im Tonfall, die zwischen den drei zeitlich doch relativ eng benachbarten Kompositionen bestehen: Während das frühestes Quartett d-Moll (ohne Opuszahl) aus dem Jahr 1878 einem romantischen Tonfall voller  Leidenschaftlichkeit verpflichtet ist – die zeitgenössische Presse spricht von einer‚ bemerkenswerte[n] Komposition, sowohl in der Kraft der Konzeption als auch in ihrem Aufbau, ihren Harmonien und in den interessanten Entwicklungen’ –, finden sich in dem 1883 unter dem Titel ‚Im Sommer’ publizierten Quartett A-Dur op. 9 prächtige, impressionistisch anmutenden Klangwirkungen, während das gleichfalls 1883 publizierte Quartett D-Dur op. 11 mit hoher Kunstfertigkeit dem salonmäßigen Tonfall französischer Spanienverehrung folgt, auf den auch sein Titel ‚Spanisches Quartett’  verweist.
Das junge Ensemble Ensemble Viardot, bestehend aus Alexander Bartha (Violine), Julia Mai (Viola), Thorsten Encke (Violoncello) und Stefan Kiefer (Klavier), ist mit großem Eifer bei der Sache und empfiehlt sich aufgrund seiner musikalischen Qualitäten als Kammermusikformation, von der ich in Zukunft gern weiteres hören würde. Warm, mit großer Tonfülle und reicher innerer Strukturierung werden Héritte-Viardots Werke hier vorgetragen; der klangliche Abwechslungsreichtum, mit dem die Musiker sich der drei Kompositionen annehmen, bringt deren völlig unterschiedliche Charakteristiken sehr gut zur Wirkung. Der Klang des A-Dur-Quartetts op. 9 strömt – vor allem zu Beginn des Kopfsatzes – wie selbstverständlich in den Raum, löst sich in einzelne Fäden auf, wird wieder zur Gesamtheit gebündelt und bleibt dabei dynamisch immer fein gezeichnet. Packend ist aber auch das d-Moll-Quartett umgesetzt, in dessen Kopfsatz sich die Spannung in energetisch formulierten Themen entlädt, während der zweite Satz – teils vom Klavier tremolierend unterlegt – aus Melodiegeflechten der Streicher gefügt ist.
Wundervoll ist es aber auch, wie die Musiker dem spanischen Idiom des Quartetts op. 11 nachspüren und vor allem im langsamen Satz zu einer wunderbar sinnlichen Qualität des Vortrags finden, indem sie den melodischen Verästelungen folgen und sich gegenseitig die Einsatzabfolgen zuspielen. Der gelungenen Werkwiedergabe ist es zu verdanken, dass man auch dieses mit modischen Hispanismen angereicherte Werk ernst nehmen kann. Dass Héritte-Viardots Musik musikalisch in solch hoher Qualität umgesetzt und klanglich perfekt ausbalanciert wurde, ist  sicherlich ein weiterer Reiz dieser rundum gelungenen Aufnahme, die zudem durch eine ausgezeichnete Klangqualität besticht. Das Ergebnis ist äußerst hörenswert, denn die hier auch in Bezug auf den Booklet-Text sorgfältig editierten Werke verdienen einen höheren Bekanntheitsgrad."
			
			
 
			
		 
	
					
			Bonner General-Anzeiger
			Jürgen Gahre schrieb im Bonner General-Anzeiger am 15. Juli 2008 Folgendes über diese CD:
 "Maria und ihre Verwandten
Nach ihrem enorm erfolgreichen Album  „Maria“ hat Cecilia Bartoli nicht nur die von ihr so verehrte, 1838 gestorbene Sängerin Maria Malibran, sondern auch deren komponierenden Vater Manuel García der Vergessenheit entrissen und zu neuem Ruhm verholfen. Diese ungewöhnliche Familie aber hat noch mehr zu bieten: Die jüngere Schwester der Malibran, Pauline Viordot-García, war ebenfalls eine begnadete Sängerin, und ihre Tochter, Louise Heritte-Viardot, machte schon früh als Komponistin von Opern und Kammermusik auf sich aufmerksam. Ihre bei ARS erschienenen drei Klavierquartette zeugen von einem beachtlichen Talent. 
In dem „Im Sommer“ (Opus 9) betitelten Werk herrscht eine heitere, unbeschwerte Stimmung vor – besonders reizvoll sind die „Fliegen und Schmetterlinge“, die durch das Scherzo schwirren. Das „Spanische Quartett“ (Opus 11)  ist eine liebenswerte Hommage an die Heimat ihres Großvaters, und das d-Moll Quartett (ohne Opuszahl) mit seinen leisen Anklängen an Schumann überzeugt durch Melodienreichtum und starke Gefühle. Dass Louise Heritte-Viardot gelegentlich die Grenze zur Salonmusik überschreitet, trübt den Hörgenuss keineswegs, denn das ‚Ensemble Viardot’ - mit Alexander Bartha (Violine), Julia Mai (Viola), Thorsten Encke (Cello) und Stephan Kiefer (Klavier) – präsentiert diese Werke mit spürbarer Entdeckerfreude und feinem Sinn für die Wirkung dieser teils idyllischen, teils emotionsgeladenen Kompositionen."
			
			
			
		 
	
					
			Classical Lost and Found, www.clofo.com
			Bob McQuiston von Classical Lost and Found schrieb am 15.05.2008 Folgendes über diese Cd:
 "
RECOMMENDED
[...] here's more by another little known French woman composer. Louise Héritte-Viardot (1841-1918) was for the most part self-taught, which makes it all the more amazing that her three piano quartets on this disc are so accomplished. Apparently she was an outstanding pianist and during her early years in Paris hobnobbed with the likes of Berlioz, Saint-Saëns, Massenet, Franck and Lalo. The year 1876 saw the first performances of her music, which eventually included a number of orchestral as well as chamber works. The three quartets featured here are among the few scores of hers that have survived, and hearing them one can only regret the loss of so many of her others.
The Quartet in D minor dates from her years in Paris, where it was premièred and published in 1877-78. In four movements, the first one is characterized by a forceful opening theme and well thought out  development reminiscent of Beethoven. The andante is a delicate melodic delight, while the scherzo consists of a bouncy tune worthy of Felix Mendelssohn that alternates with a slower, more pensive one. The finale is an energetic rondo with an appealing harmonic playfulness.
Around 1880 Héritte-Viardot began travelling extensively throughout Europe, and the Quartets in A and D major were probably written around 1883 during a stay in Germany. The one in A, subtitled "In Summer," is programmatic, with each of its four movements describing a rural summer scene. It may remind you of Benjamin Godard's Scènes Poétiques (see the newsletter of 30 April 2008). The first, entitled "Morning in the Forest," is a drop-dead gorgeous study in arboreal serenity that's right up there with some of Fauré's best chamber music. The next, "Flies and Butterflies," is a Puckish scherzo right out of Mendelssohn. The third section, "The Sweltering Heat," is built around a comely romantic melody, while the finale, "Evening Under the Oak," is an animated polka that ends this delightful work in boisterous peasant fashion.
Based on Spanish themes and rhythms, the Quartet in D major is appropriately known as the "Spanish Quartet." Oddly enough the first movement begins with a lively melody that calls to mind one of those festive Italian dance tunes Sir Arthur Sullivan would later came up with for The Gondoliers (1889). But there's no doubt about the Spanish origin of the dark-hued andante, which sounds like it could have originally been for the guitar. The third movement is a lovely serenade with a melody similar to one Moszkowski borrowed for his Spanish Dances. The whirling finale gives the performers a chance to strut their stuff, and concludes this colorful quartet in a fiery Latin manner.
The Viardot Ensemble makes a strong case for this rare repertoire by playing everything with great skill and sensitivity. In one respect this is a mixed blessing, because these magnificent performances will make you regret all the more that this is all that’s survived of this talented woman's chamber music.[...]"
			
			
 
			
		 
	
		
		
		 
			
		
					von Lee Wolfe am 
					05.02.2008 um 20:41 Uhr
				
 
				This is a fantastic recording of three unknown gems for piano quartet.  Ensemble Viardot more than rises to the occasion of interpreting these works, and the compositions have the right mix of strong musical ideas and textures with purely enjoyable music.  
				
			
			
				
					von Keisha am 
					08.12.2011 um 06:34 Uhr
				
 
				I don't know who you wrote this for but you helped a borhter out.
				
			
			
				
					von fwbgmzubt am 
					09.12.2011 um 15:26 Uhr
				
 
				wBXxCS , [url=http://gihezxrfyvna.com/]gihezxrfyvna[/url], [link=http://kjvqcgsxmwhe.com/]kjvqcgsxmwhe[/link], http://fwryejejqrdt.com/