Concerto di Viole

Johannes Strobl stammt aus Kärnten und ist Absolvent der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst „Mozarteum“ Salzburg, wo er in der Klasse von Heribert Metzger Kirchenmusik-A-Diplom sowie Lehr- und Konzertdiplom im Fach Orgel mit Auszeichnung erwarb. Ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder, Jörg-Andreas Bötticher, Jesper Christensen und Rudolf Lutz beendete er mit Diplomen in Orgel und Cembalo.

Beim Innsbrucker Paul-Hofhaimer-Wettbewerb 1998 wurde ihm der zweite Preis zuerkannt. Als Solist und Ensemblemusiker führten ihn Konzerte, Rundfunk- und CD-Aufnahmen durch die meisten Länder Europas bis nach Israel und Japan, in die USA, nach Brasilien und Argentinien.

Im Jahr 2001 wurde Johannes Strobl zum Kirchenmusiker der Pfarrei Muri im Aargau gewählt. Dort betreut er die bedeutende historische Orgelanlage der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters und ist künstlerischer Leiter der viel beachteten Konzertreihe „Musik in der Klosterkirche Muri“. Viele Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit an der Klosterkirche Muri. Seit 2011 unterrichtet Johannes Strobl an der Hochschule Luzern – Musik die Fächer Improvisation und Liturgisches Orgelspiel, Generalbass und Aufführungspraxis.

Matthias Spaeter, geboren 1957 in Genf, erhält schon als Sechsjähriger Gitarrenunterricht. Er studiert am Conservatoire de Musique in Genf und schließt sein Studium 1977 am Conservatoire de Musique in Fribourg ab. Dort unterrichtet er über 30 Jahre lang, sowohl Amateure wie Berufsstudenten.

Parallel dazu beschäftigt er sich intensiv mit den unterschiedlichen Instrumenten der Lautenfamilie. Als Lautenist und Gitarrist, solistisch oder in vielen Ensembles, reicht sein großes Repertoire von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik. Mit renommierten Ensembles und Dirigenten übt er eine intensive internationale Konzerttätigkeit aus, hauptsächlich als Lautenist. Er ist regelmäßig an Opernproduktionen, Oratorien, Kammermusik und Aufnahmen beteiligt.

Seit seiner Gründung in Basel im Jahr 1989 spielt das Ensemble Concerto di Viole in fast gleicher Besetzung. Die vier MusikerInnen Brian Franklin, Brigitte Gasser, Rebeka Rusó und Arno Jochem haben allesamt -wenngleich zu verschiedenen Zeiten- an der Schola Cantorum Basiliensis studiert. Jedes Ensemblemitglied geht auch eigene künstlerische und pädagogische Wege, bringt darüber hinaus reichhaltige und individuelle musikalische Erfahrung, auch aus anderen Ensembles mit.

Mit Leidenschaft und Begeisterung widmen sich die vier MusikerInnen dem Consortspiel. Ihr spezielles Interesse gilt der ebenso reichhaltigen wie abwechslungsreichen Literatur für Gambenensemble des 16. und 17. Jahrhunderts einerseits, modernen Kompositionen für Gambenensemble andererseits.

Fasziniert von den klanglichen Möglichkeiten neuer Musik auf alten Instrumenten, setzt sich das Quartett schon relativ früh mit dem zeitgenössischen Repertoire auseinander. So wirkte Concerto di Viole u.a. bei (Ur-)Aufführungen von Werken von Rudolf Kelterborn, Regina Irman, Lukas Langlotz und Dieter Krickeberg mit. Letzterer weckte ihre Neugierde für Mikrotonalität und widmete dem Ensemble 1995 eine vierteltönig angelegte Fantasie und 2004 ein Doppeltrio (Uraufführung bei der MaerzMusik Berlin).

Im November 1997 spielte das Ensemble die Uraufführung von Regina Irmans Komposition Sculptures, ein vom Neuen Forum für Alte Musik in Zürich in Auftrag gegebenes Quartett für 4 Vierteltongamben. Im März 2005 folgte die Uraufführung Irmans Oper Poem ohne Held. Die von Lukas Langlotz für das Ensemble als Auftragskomposition des Schaffhausener Bachfestes geschriebene Cinq Impromptus wurden 2012 uraufgeführt.

Concerto di Viole spielt häufig mit renommierten SängerInnen wie Andreas Scholl, Emma Kirkby, Kai Wessel, Monika Mauch und Franz Vitzthum. Mit Andreas Scholl entstanden bei Harmonia Mundi zwei CDs: Deutsche Barockkantaten (1998) und Crystal Tears: John Dowland and His Contemporaries (2008).

Nebst diesen CD-Programmen tritt das Concerto di Viole mit eigenen, vornehmlich thematischen Consortmusikprogrammen wie Promenades Royales, Upon a Summers Day, Kontrapunkte, Von Ganzen, Halben und Vierteltönen (u.a.) bei Festivals und Konzertreihen wie den Freunden Alter Musik Basel, dem Bachfest Schaffhausen, der Wigmore Hall London, dem KKL Luzern, der Trigonale, der Schubertiade-Schwarzenberg, dem Rheingau Musikfestival, der Innsbrucker Abendmusik und den Musicales du Trophée à la Turbie auf.

Mit dieser Einspielung von Werken von Richard Mico stellen wir einen hochrangigen Komponisten und seine äußerst facettenreiche Musik vor, die unbedingt verdient, gehört zu werden.